Österreich, 2012
Regie: Hüseyin Tabak
Drehbuch: Hüseyin Tabak
Kamera: Lukas Gnaiger
Schnitt: Christoph Loidl
Musik: Judit Varga
Darsteller: Abdulkadir Tuncer, Nazmi Kirik, Lale Yavas, Yüsa Durak, Milica Paucic, Orhan Yildirim u.a.
Produktion: DOR Film, Hüseyin Tabak Produktion
BJF-Empfehlung: ab 10 Jahren, FSK: ab 6 (besonders wertvoll)
Stichworte: Migration, Fremde Kulturen, Ausländische Mitbürger, Familie
Länge: 81 Minuten, Spielfilm Farbe Zweisprachig deutsch-türkisch, jeweils mit Untertiteln
Veysel – halb türkisch, halb kurdisch – und seine Familie leben seit einigen Monaten in Wien, nachdem sie aus der Türkei geflohen sind. Der schüchterne Junge spricht kaum Deutsch und hat deshalb Schwierigkeiten in der Schule. Zu Hause gibt es ebenfalls Probleme: Veysels Vater war einst als kurdischer Guerilla-Kämpfer in den türkischen Bergen unterwegs und hat aus Sicht von Veysels Bruder Mazlum die Familie im Stich gelassen – Streit darüber ist an der Tagesordnung. Deswegen zieht Veysel sich in Tagträume zurück, etwa über seine Klassenkameradin Ana, in die er sehr verliebt ist. Als er im Unterricht ein Gedicht vortragen soll, möchte er einen Liedtext des türkischen Volkssängers Âşık Veysel ins Deutsche übertragen und bittet seinen Nachbarn, den türkischen Macho Cem, um Hilfe. Die Auseinandersetzung mit diesem Lied, mit einem Stück der eigenen Kultur, bewegt bei allen etwas zum Positiven hin.
Konsequent aus der Perspektive eines zwölfjährigen Einwandererjungen in Wien erzählt, zeigt der Spielfilm auf berührende Weise, wie schwierig es ist, in fremder Umgebung die eigene Identität zu finden.