Jugend-Film-Preis 2011

1. Preis: „Mit und ohne Ton“ von Lasse Callsen, 21 Jahre, Dollerup/Hildesheim
– Die anwesenden Filmemacherinnen und Filmemacher hatten diesen Film ins Finale nachgewählt. –

„Auch in diesem Film geht es um Kommunikation zwischen einzelnen Menschen. Auch hier sehen wir einen Fall schwieriger und mit Worten geradezu misslungener Kommunikation. Aber der Filmermacher greift zu deren Zeichnung nicht zu schwarzen Farben, sondern verwendet sehr gekonnt vorsichtig komödiantische Elemente, um seinen im Grunde eher tragischen Fall zu schildern. Wir sehen nämlich eine im buchstäblichen Sinne des Wortes „behinderte“ Kommunikation. Diese „komische“ Liebesgeschichte lässt uns am Ende sogar etwas auf ein Happy-End hoffen, weil die beiden Protagonisten offensichtlich zueinander wollen. Wir wünschen ihnen viel Glück in ihrem gegenseitigen Bemühen „Mit und ohne Ton“ – und auch dem Preisträger des gleichnamigen ausgezeichneten Films über eine taubstumme Liebe!“

2. Preis: „Sprachlos“ von Jasper Stratil, 21 Jahre, St. Peter-Ording/Berlin

„Beim zweiten Preisträger werden wir anfangs in die Irre geführt. Eine schwache Frau, ein starker Mann. Die Rollenverteilung scheint klar zu sein. Dann aber wird es fast unheimlich. Es wird still. Die Worte fehlen in dieser Ehe. Die Kommunikation ist gestört – aber nicht, weil sich die zwei nichts zu sagen haben, sondern weil Gustav tatsächlich die Worte abhanden gekommen sind. So tauschen die Ehepaare die Rollen: Anna wird stark. Gustav schwankt zwischen Aggression und Verzweiflung. Dieses Spiel der Charaktere hat überzeugt, hat uns berührt, wie auch am Ende durch eine Berührung wieder hoffen lässt, dass die Kommunikation neu entstehen kann. Der Film hinterließ uns nicht „Sprachlos“, sondern begeisterte uns so, dass wir ihm einen Preis verleihen mussten.“

3. Preis: „Eat Pray Surf“ von Ulf Wahls, 24 Jahre, Kiel

„Der 3. Preis geht an einen Film, der mit romantisch bis kitschigen Bildern vom Glück zweier Menschen berichtet, die einfach ihr Ding machen. Er wirkt als Fenster in eine Sehnsuchtswelt, die im Prinzip jedem offen steht, der mutig genug ist. Dabei lässt der Film nicht aus, dass auch ein Preis gezahlt werden muss, um aus dem alten Leben auszubrechen um fortan die „Grünen Wellen“ vor der Küste Balis zu surfen. Das der Film dabei seinen Fokus einzig auf die Wonnenseite beschränkt, wirkt sich dabei für die Vermittlung des Lebensgefühls als Verstärker aus; philosophische Weisheiten legendärer Surfer verkünden dabei von individuell gefundener Glückseeligkeit. Eine Momentmontage eines verlorenen Paradieses, in das der Zuschauer für einen Augenblick eintauchen darf.“

Weitere Finalfilme:
„SchnittSpuren“ von Lasse Bruhn, Marc Schulz, Ricarda Bigale, Marie Kinscheck, Svenja Zieger und Julian Jayjay Jetter, 19-21 Jahre, Neumünster
„Hilf mir“ von Sven Bunge, 22 Jahre, Meldorf/Hamburg
„Blackout“ von André Kowalewski, 21 Jahre, Reinbeck/Bremen und Matthias Staudinger, 20 Jahre, Reinbeck

Sonderpreise des Landesverband Jugend & Film:
„Quick Step“ von Niklas Martensen, 16 Jahre, Philipp Jahnke, 16 Jahre, und Bastian Kön, 17 Jahre, Niebüll
„Sich selbst der Nächste“ von Philipp Petersen, 17 Jahre, Meldorf
„Der Weg zum Applaus“ von Lea Fitzner, 14 Jahre, und Finja Lück, 15 Jahre, Bad Segeberg

Preis der Filmemacher:
„Blackout“ von André Kowalewski, 21 Jahre, Reinbeck/Bremen und Matthias Staudinger, 20 Jahre, Reinbeck