Deutschland, 2006
Regie: Johannes Schmid
Drehbuch: Johannes Schmid, Michael Demuth
Kamera: Michael Bertl
Schnitt: Thomas Kohler
Musik: Michael Heilrath
Darsteller: Johann Hillmann, Lea Eisleb, Konrad Baumann, Inka Friedrich, Stephan Kampwirth, Claudia Geisler u.a.
Produktion: Kinderfilm GmbH, schlicht und ergreifend
BJF-Empfehlung: ab 10 Jahren, FSK: ab 6 (besonders wertvoll)
Stichworte: Familie, Liebe, Literaturverfilmung, Freundschaft
Länge: 91 Minuten, Spielfilm Farbe dtF
Das Leben kann verdammt kompliziert sein. Vor allem, wenn man mitten im Schuljahr umziehen muss. Trotzdem hätte der zwölfjährige Martin nicht gedacht, dass plötzlich soviel mit ihm passiert. Die Baseballkappe, die ihm sein Vater mal geschenkt hat, bietet einen guten Schutz. Er trägt sie fast immer. Oliver aus der neuen Klasse nennt ihn sofort nur noch „Blöde Mütze“. Nicht ganz ohne Grund, denn Martin hat ihn beim Klauen erwischt und aus Versehen verpetzt. Klar, dass Oliver da sauer auf ihn ist. Eigentlich denkt Martin aber vom ersten Tag an vor allem an Silke. Die merkt das und freut sich darüber, aber sie mag auch Oliver. Da beginnt Martin, von dem seine Mutter gerne sagt, er sei eher der „stille Typ“, zu kämpfen: um Silke, gegen Oliver – und schließlich um seine Freundschaft zu beiden.
Pressezitate:
„BLÖDE MÜTZE! ist ein sympathischer Unterhaltungsfilm geworden, der mit viel Humor und Einfühlungsvermögen schwungvoll von den Schwierigkeiten erzählt, erwachsen zu werden. … Endlich, endlich hat es ein deutscher Kinderfilm mal wieder geschafft, eine humorvolle Geschichte aus Kindersicht zu erzählen, ohne die Erwachsenenfiguren zu Pappkameraden oder Lachnummern zu degradieren. Johannes Schmid gelingt es, die Balance zu halten zwischen den Anliegen der Eltern, die meist das Beste für ihre Sprösslinge wollen, aber oft daneben greifen, und den Interessen der Kinder, die endlich auf eigenen Füßen stehen wollen.“
(Reinhard Kleber, filmecho/filmwoche)
„So geht es um die erste Liebe und den ersten Liebeskummer, Alkoholismus, die Nöte von Scheidungskids, Ehekrach und darum, dass man selbst mit den liberalsten Eltern nicht immer einer Meinung sein kann – ein existenzieller Crashkurs in 90 Minuten.“
(David Denk, Die Tageszeitung)
„(…) eine pointierte und sehr kritische Nahaufnahme in drei typisch deutschen Familien. (…)
Hier wird auf wunderbar verspielte, oft auch tragische Weise erzählt, wie Kinder den Anfang der Pubertät erleben, und ihre Eltern meist überzogen darauf reagieren oder sich eben gar nicht mit den Kindern beschäftigen. Jede anfängliche Oberflächlichkeit bricht mit der Zeit auf und legt den Blick frei auf die wirklichen Bedürfnisse der Hauptfiguren. Dabei verfällt der Film nie ins Moralische, sondern billigt jedem seine Fehler zu. Unbedingt anschauen.“
(Marius Müller-Preuß, Abendzeitung)
„(…) Und der trägt einen Titel, der so progressiv wirkt, wie es mancher dem Genre Kinderfilm kaum zutraut: BLÖDE MÜTZE! Im Mittelpunkt steht der 12-jährige Martin. Er zieht mit seinen Eltern in eine neue Stadt. Weil er einen Tick kleiner ist als seine Mitschüler und immer ein Käppi trägt, nennen ihn bald alle nur noch „Blöde Mütze“. Wie er aus dem Albtraum eines jeden Jugendlichen wieder herauskommt, zeigt Regisseur Johannes Schmid realitätsnah und ohne Wink mit dem pädagogischen Zaunpfahl. Er verzichtet ganz auf Pseudo-Jugendsprache und meidet auch sonst Klischees, die man gern an Schülerdasein, Außenseitertum und erste Liebe knüpft.“
(Susanne Hermanski, SZ extra)
„Eigentlich kennt man einen solch berauschenden Applaus sonst nur von skandinavischen Kinderfilmen. Aber diesmal begeisterte ein deutscher Film die Zuschauer: BLÖDE MÜTZE! Zu Recht. Tatsächlich mutet der Film sehr schwedisch an. Die ländliche Gegend mit Seen und Dorfstraßen könnte gut im Norden liegen, und auch die blonden Haare von Silke alias Lea Eisleb tragen zu diesem Gesamteindruck bei. (…) Viele kleine, gut platzierte Pointen lockern die Geschichte auf, die Schauspieler machen ihre Aufgabe wunderbar und sehr professionell.“
(Lorenz Wünsch, 15 Jahre, Berliner Morgenpost)
„BLÖDE MÜTZE! erzählt wie diese drei total verschiedenen Kinder auf eine komische Art Freunde werden. … Mit gefällt gut, dass alles ziemlich realistisch ist. … Konrad Baumann hat Oliver sehr gut dargestellt. Man konnte richtig sehen und fühlen, dass er ein Kind spielt, das schon halb erwachsen ist. Den Liebesteil fand ich schon ein bisschen heftig. Ich kann nicht verstehen, dass man sich um ein Mädchen prügelt. Das ist wohl eher was für Leute, die elf Jahre und älter sind.“
(Florian Kriener, 10 Jahre, Der Tagesspiegel)