Nacht und Nebel

Filmfoto: Nacht und Nebel
Originaltitel: Nuit et Brouillard
Frankreich, 1955
Regie: Alain Resnais
Drehbuch: Jean Cayrol (deutsche Bearbeitung: Paul Celan)
Kamera: Ghislain Cloquet, Sacha Viern
Schnitt: Henri Colpi
Musik: Hanns Eisler
Produktion: Argos Films, Cocinor
BJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 12 (besonders wertvoll)
Stichworte: Faschismus, Geschichte, Nationalsozialismus
Länge: 32 Minuten, Dokumentarfilm Farbe & s/w dtF
Tod binnen drei Monaten verhieß die Parole „Nacht und Nebel“ in den Konzentrationslagern der Nazis all jenen Häftlingen, die als besondere Systemgegner eingestuft wurden. Sie verwies auf einen Ausspruch Hitlers, wonach jeder, der sich ihm in den Weg stelle, ohne Spur in Nacht und Nebel untergehen werde.
Als Mahnmal gegen das Vergessen entstand 1955, zehn Jahre nach Befreiung der Konzentrationslager, unter der Regie von Alain Resnais der gleichnamige Film „Nacht und Nebel“. Er nimmt seinen Ausgang in den grün überwucherten Ruinen von Auschwitz und zeigt dann in einem Rückblick das Geschehen in den Todeslagern, die gnadenlose menschenverachtende Präzision der sogenannten „Endlösung“. Dabei verbinden sich einprägsame Bilder mit der Musik Hanns Eislers und der künstlerischen Ausdruckskraft der Schriftsteller Jean Cayrol und Paul Celan (für die deutsche Bearbeitung), die beide den Holocaust überlebten, zu einem Dokument von erbarmungsloser Eindringlichkeit. Diese Qualität und sein Stellenwert als Warnung vor kollektiver Entmenschlichung im Zuge ideologischer Verblendung und politischer Diktatur verleihen dem Film eine zeitlose Aktualität.
Diese Dokumentation, eines der wichtigsten Werke der Filmgeschichte, erscheint nun erstmals in Deutschland als DVD.
Auszeichnungen:
Prix Jean Vigo 1956, Grand prix du cinéma français 1956, nominiert für den UN Award der BAFTA, 1961
Film des Schulfilmkanons