Flussfahrt mit Huhn

Filmfoto: Flussfahrt mit Huhn
Bundesrepublik Deutschland, 1983
Regie: Arend Agthe
Drehbuch: Arend Agthe
Kamera: Jürgen Jürges
Musik: Mathias Raue, Martin Cyrus
Darsteller: Julia Martinek, David Hoppe, Fedor Hoppe, Uwe Müller, Hans Beerhenke u.a.
Produktion: Frankfurter Filmwerkstatt, Hessischer Rundfunk
BJF-Empfehlung: ab 8 Jahren, FSK: ab 6 (wertvoll)
Stichworte: Abenteuerfilm, Alter, Familie, Freundschaft
Länge: 106 Minuten, Spielfilm Farbe dtF
Johanna verbringt während der Urlaubsreise ihrer Eltern die Ferien bei ihrem Opa und ihrem Cousin Robert. Ihr ist zuerst alles noch fremd, aber besonders wundert sie sich über das seltsame Verhalten ihres Cousins. Auf ihr Drängen hin weiht Robert sie in seinen Plan ein, mit Opas Boot einen ‘geheimen’ Zugang zum Meer zu erkunden. In der Nacht brechen sie mit Harald und dessen kleinen Bruder Alex auf und fahren die Weser flussabwärts. Ebenfalls mit von der Partie ist ein brauenes Huhn aus Großvaters Stall, das Johanna noch schnell gefangen hat. Als Opa am nächsten Tag entsetzt die Nachricht der Kinder liest, nimmt er mit dem Boot der Nachbarn sofort die Verfolgung der ihm anbefohlenen Schützlinge auf. Es beginnt eine große Abenteuer- und Verfolgungsjagd, in der die Kinder mit allen Tricks versuchen, ihren Opa abzuhängen. Doch auch der ist nicht auf den Kopf gefallen …
„Den Anstoß zur Geschichte des Films gab meine eigene Begeisterung für Abenteuergeschichten. Die Bücher von Melville, Stevenson und Jack London habe ich als Kind verschlungen, und ich habe darunter gelitten, dass meine eigene, reale Umwelt so wenig Ansatzpunkte für Abenteuer und Spannung geboten hat.“
(Arend Agthe)
Auszeichnungen:
Mit internationalen Preisen und Anerkennung ausgezeichnet; empfohlen von der Filmauswahlkommission der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugendbehörden.
Pressezitate:
„Ein Film, der zeigt, wie der Alltag zum Abenteuer und das Abenteuer zum Alltag werden kann.“
(film-dienst)
„Ohne Schnörkel und Effekthascherei erzählt Arend Agthe einen Traum, den wohl schon jedes Kind einmal geträumt hat. Und mit einer im bundesdeutschen Kinderfilm seltenen Leichtigkeit und Unverkrampfheit, die ganz auf die Geschichte konzentriert, sich jeden pädagogischen oder Umwelt erklärenden Schlenker verkneift: Das Motiv der Kinder sind einmal nicht die mißverstehenden Erwachsenen, sondern pure Abenteuerlust. Und diese Lust spürt man dem Film an.”
(Rolf-Ruediger Hamacher, Filmkorrespondenz 5/6 1984)
„Der Film wendet sich mit seiner einfachen Geschichte auch gegen eine überorganisierte Welt, die den Kindern das Recht auf Erproben und Entwickeln ihrer eigenen Fähigkeiten vorenthält. Der Film Flußfahrt mit Huhn ist ein Appell, sich Freiräume für Abenteuer und spannende Erlebnisse zu schaffen.“
(Christel Strobel, KJK 2/84)
Film des Schulfilmkanons